Dr. Ansgar Boczek-Funke, Christian-Albrechts-Universität, Physiologisches Institut der CAU, Kiel
Forschungsprojekt:
„Restitution motorischer Funktion nach Autotransplantation von olfaktorischen Hüllzellen: funktionelle Untersuchungen“
Dr. Ansgar Boczek-Funcke

Dr. Ansgar Boczek-Funke studierte Medizin in Kiel und promovierte am Physiologischen Institut Kiel über Respiratorische Modulation in Vasikonstriktorneuronen. 1997 erlangte Dr. Boczek-Funcke die Habitilation für Physiologie und ist seitdem Oberassistent am Physiologischen Institut der CAU Kiel sowie Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe „Sensomotorik“ in der Deutschen Physiologischen Gesellschaft.

Forschungsprojekt

„Restitution motorischer Funktion nach Autotranplantation von olfaktorischen Hüllzellen: funktionelle Untersuchungen“

Die Durchtrennung von Nervenfasern im Rückenmark bedeutet normalerweise eine irreversible Schädigung, da weder Nervenzellen noch Nervenfasersysteme regenerieren können. Dieses Unvermögen liegt wahrscheinlich wesentlich am Umfeld der Stützzellen im Nervensystem, die eine regenerationshemmende Wirkung ausüben. In jüngster Zeit haben sich aus dieser Erkenntnis neue mögliche Therapiestrategien ergeben, deren Funktionsabläufe tier-experimentell zu klären sind.

Ein vielversprechender Ansatz ist die Transplantation von kultivierten Hüllzellen des Riechkolbens. Diese Zellen haben regenerationsfördernde Eigenschaften, die denen von Schwann-Zellen im peripheren Nervensystem ähneln. Diese Zellen begleiten normalerweise die Nervenfortsätze der Riechzellen, die sich alle 6-8 Wochen erneuern. Nach Transplantation außerhalb des Riechsystems sollen diese Zellen nach wie vor in der Lage sein, verbliebene Nervenfasern wieder auswachsen zu lassen, sie mit der isolierenden Markscheide zu umgeben und sie vor regenerationsfeindlichen Einflüssen anderer Stützzellen zu schützen, so dass neue synaptische Kontakte aufbaut werden können.

Im vorgeschlagenen Projekt sollen Zellkulturen olfaktorischer Hüllzellen in verschiedenen Spezies etabliert werden. Die funktionellen Konsequenzen sollen anhand rehabilitativer Ergebnisse in etablierten Verhaltenstest nach definierten Rückenmarksverletzungen und Autotransplantation der kultivierten Zellen gemessen werden.