Prof. Dr. Claudia Stürmer, Universität Konstanz
Forschungsprojekt:
„Regenerationskapazität des Rückenmarks“

Prof. Dr. Claudia Stürmer
Prof. Dr. Claudia Stürmer hat sich nach dem Studium der Biologie und Promotion im Fach Zoologie wissenschaftlich seit vielen Jahren mit Prinzipien der Regenration von Nervenfasern befasst. Die meistens unbefriedigende Wiederherstellung von ausgefallenen Funktionen des zentralen Nervensystem (ZNS), z. B. nach Schlaganfall oder Rückenmarksverletzungen, beruht darauf, dass die Regenrationsfähigkeit von Nervenfasern im ZNS des erwachsenen Säugetier-Organismus verloren geht.

Forschungsprojekt:
„Regenerationskapazität des Rückenmarks“

Um nach Wegen zu suchen, die Regenerationsfähigkeit wiederzuerlangen untersucht Prof. Stürmer die Regeneration des Sehnerves von Fischen, da bekannt ist, dass Fische Nervenfaserverbindungen im ZNS nach Liäson sehr gut wieder herstellen können. Hierbei spielen zwei Voraussetzungen eine bedeutende Rolle:

  1. Das Milieu, das die aussprossenden Nervendfasern umgibt, ist bei Fischen im Unterschied zu Säugetieren regenerations-fördernd.
  2. Die Zellkörper der Nervenzellen sind im Unterschied zu den Nervenzellen des Säugetier-Organismus in der Lage, Proteine zu bilden, die das Aussprossen der Nervenfasern begünstigen. Diese wachstums-assoziierten Proteine werden nur so lange gebildet, bis die Zellfortsätze wieder ihr ursprüngliches Ziel erreicht haben. Danach wird die Produktion dieser Moleküle gedrosselt.

Prof. Stürmer will mit dem Forschungsprojekt herausfinden, warum diese Mechanismen im ZNS des Säugetieres nicht vorhanden sind und ob es einen kausalen Zusammenhang gibt zwischen der Fähigkeit zur erneuten Bildung dieser wachstums—assoziierten Proteine und der Regenerationsfähigkeit.

Sollte eine Regeneration trotz Anwesenheit der wachstums-assoziierten Proteine im Säugetier nicht möglich sein, müsste die Umgebung verantwortlich sein. Die Umgebung wird durch Gliazellen gebildet, die im ZNS des Säugetieres ein überwiegend hemmende Wirkung auf die Aussprossung von Nervenfasern besitzt.

Prof. Dr. Volker Dietz, Paraplegikerzentrum Balgrist der Universitätsklinik, Zürich
Forschungsprojekt:
„Experimentelle klinische Paraplegiologie"


Prof. Dr. Volker Dietz
Prof. Dr. Volker Dietz habilitierte 1976 mit der Erforschung  des Muskelzitterns bei Gesunden und Patienten mit Parkinson Syndrom. Spätere wissenschaftliche Schwerpunkte sind die Erforschung und Einführung neuer Behandlungsmethoden in der Paraplegiologie. Er hat die Möglichkeiten des Laufbandtrainings von querschnittgelähmten Patienten wissenschaftlich untersucht und herausgefunden, dass auch nach kompletten Rückenmarksläsionen unterhalb  der Läsion rhythmischer Beinbewegungen auf dem Laufband erzeugt werden können

1998 hat Prof. Dr. Volker Dietz die Leitung des schweizerischen Paraplegikerzentrums Balgrist der Universitätsklinik Zürich übernommen

Forschungsprojekt:
„Regenerationskapazität des Rückenmarks“

Hierbei wendet er sich mit mehreren Projekten der Frage zu, ob spinale Lokomotionszentren in paraplegischen Patienten durch Laufbandtraining aktiviert und welche gestörten Funktionsprinzipien dabei aufgedeckt werden können Diese Arbeiten haben einen unmittelbaren Bezug zur Frage der Regeneration nach Rückenmarkverletzungen. Sollten die viel versprechenden tierexperimentellen Ansätze der Regenrationsförderung nach Rückenmarksverletzungen auch auf den Menschen übertragbar sein, würden die aussprossenden Axone auf veränderte neuronale Netzwerke unterhalb der Rückenmarksläsion treffen. Die Frage, wie die Zentren bei Querschnittpatienten arbeiten und durch Training modifiziert werden können, ist dabei von entscheidender Bedeutung.